Vereinschronik

 
Die Kleingartenanlage „Grüne Wiese“ wurde unter Vorsitz des Gartenfreundes Werner Steiniger vermutlich am letzen Augustwochenende 1946 von dreizehn vorwiegend an der Gewinnung von Naturalien interessierten Gartenfreunden gegründet.
 
Der ältere, nördliche oder untere Teil der Gartenanlage erstreckte sich ursprünglich auf das Gebiet zwischen dem Marienthaler Bach und dem Bachweg bis etwa 120 Meter östlich der Hoferstraße und dehnte sich in den Folgejahren westlich weiter bis zur Luisenstraße aus.
Vorangegangen war zu Kriegsende die „wilde Nutzung“ einer etwa zwanzig Meter breiten Brachfläche zwischen Marienthaler Bach und Bachweg unterhalb der Marienthaler Straße 45 (westlich) bis 31 (östlich). Dort befand sich seit 1878 auch die Gaststätte „Grüne Wiese“, die möglicherweise Namensgeber für die Gartenanlage wurde.
 
Etwa 50 bis 300 Meter südlich davon befanden sich Ausläufer des Truppenübungsplatzes der Infanterie-Kaserne und die Beyersche Ziegelei. Beide wurde beim letzten Bombenangriff auf den Zwickauer Hauptbahnhof am 11. April 1945 vollständig zerstört. Nach Verfüllung der Bombentrichter und Beräumung der Trümmer entstand dort der jüngere oder obere Teil der Anlage, angrenzend an die Gleisanlagen das Güterbahngeländes. Anfang der fünfziger Jahre erhielt die obere Anlage zusätzlich einen Teil des Bahnbetriebsgeländes zugeschlagen.
 
Ende April 1953 erhielt die Gartenanlage eine Schankkonzession für Flaschenbier, Limonaden und Selterswasser, der Verkauf fand vorwiegend in der Laube von Hans Sorgenfrei statt. Das vereinnahmte Geld wurde auf ein Bankkonto eingezahlt und diente vermutlich auch zur kurzfristigen Beschaffung von Material und Saatgut.
 
Etwa 1957 begann auf Entschluß des Vorstandes der Bau eines eigenen Vereinsheimes auf der Plateaufläche der Beyerschen Ziegelei auf dem Fundament des ehemaligen Werkstattgebäudes.
Im August 1958 erfolgte die Abnahme des Rohbaues durch die zuständige Bauaufsicht der Stadt Zwickau.
Schon bald stellte sich heraus, daß das Vereinsheimes zu klein (geworden) war und so wurden im zweiten Bauabschnitt (Entwurfszeichnungen vom Februar 1959) nach und nach weitere Anbauten (Vereinszimmer, Küche, Brennmateiallager, Toiletten) vorgenommen.
 
Ohne die Begeisterung, den Aufbauwillen und die Tatkraft der damaligen Gartenfreunde wäre unter den Bedingungen ständiger Engpässe in der Materialversorgung die Fertigstellung nicht möglich gewesen, etwa die Hälfte des Baumaterials bestand aus Alt- und Abbruchmaterial anderer Baulichkeiten aus der näheren und weiteren Umgebung.
 
In Kürze:
  • am 15. November 1958 fand die erste Vorstandssitzung im eigenen Vereinsheim statt
  • Antrag auf Stromanschluß zum 1. Juni 1959
  • Antrag auf Kohlenzuteilung am 2. Juli 1959
  • Abriß des alten Materialschuppens auf der Hoferstraße am 18. Juli 1959
  • am 04. August 1959 wurde der Antrag auf Konzession zum Ausschank von Spirituosen im Vereinsheim gestellt
  • Stromzuleitung, Anschluß und Verfügbarkeit im August 1959
  • im Winter 1959/60 Heizkostenumlage von 50 Pfennigen bis eine Mark pro Vereinsmitglied oder Brikettspende für den Kachelofen im Heim
  • auf der Mitgliederversammlung am 23. Januar 1960 im „Südblick“ wurde beschlossen, den Bau des Vereinsheimes bis zum 30. Juli 1960 abzuschließen. Die Einweihungsfeier fand am 30. und 31. Juli desselben Jahres statt
  • die gastronomische Bewirtschaftung des Gartenheimes beginnt am 31. Juni 1960 mit wechselnden privaten oder ehrenamtlichen Betreibern
  • zum Ende 1961 Anschluß der Wasserzuführung und Anlegen der Abwasserschleuse
  • im Februar 1963 vorübergehende Schließung des Vereinsheimes wegen eines enormen Kälteeinbruches
  • am 29. Juni 1968 erfolgte der erste Spatenstich zum Küchenanbau
  • 1969 Abschluß aller Baumaßnahmen. Weitere notwendige Modernisierungen erfolgen nach Bedarf und Möglichkeiten
  • ab Mitte 1970 Erstellen einer vollständigen Dokumentation über die Größe der genutzten Flächen der Anlage
  • 1974 Umstellung der Beheizung auf Umluftofen
  • vom 1. bis zum 27. August 1974 Umgestaltung der Zugänge zum Gastraum, dem Vereinszimmer und den Toiletten zum unabhängigen Betreten
  • 1977 Einbau einer Belüftungsanlage im Gastraum
  • stetiger Verfall der Gaststätte „Grüne Wiese“ an der Marienthaler Straße und Abriß im Jahr 1995
  • seit 5. Oktober 1995 wird das Heim per Pachtvertrag kulinarisch vorzüglich durch den Wirt Dieter Grimm betreut
  • seit 1. Mai 1996, im 50. Jahr des Bestehens der Anlage, ist das feierliche Maibaumsetzen vor dem Vereinsheim zu einer beliebten Tradition geworden
  • am 15. Juni 1998 beginnt die umfassende Renovierung des Gartenheimes mit neuer Elektroinstallation, neuen Heizkörpern, Abriß der inzwischen nicht mehr notwendigen Schornsteine und Verschluß aller Dachöffnungen
  • Veröffentlichung der gedruckten Ausgabe der „Chronik des Gartenvereins GRÜNE WIESE e.V." im Dezember 2000
  • Feier zum sechzigjährigen Bestehen der Anlage am 2006
  • Feier zum siebzigjährigen Bestehen der Anlage vom 3. bis 4. September 2016 auf der Wiese vor dem Vereinsheim.
 
Nach der politischen Wende 1989 und in der darauf folgenden Zeit nahm das Interesse an Gärten und deren vorwiegend kleingärtnerischer Nutzung deutlich ab. Dadurch wurde es möglich und notwendig, ungenutzte Gärten der städtischen Tafel zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Diese Möglichkeit wurde anfänglich gerne in Anspruch genommen. In den vergangenen Jahren wurde es allerdings zunehmend schwieriger, geeignete Nutzer für die Tafelgärten und überhaupt für leerstehende Gärten zu finden.
 
Die vollständige Ausgabe der niedergeschriebenen Dokumentation der „Chronik des Gartenvereins GRÜNE WIESE e.V.“ soll an die Einsatzfreude, die eingebrachten materiellen, finanziellen und ideellen Beiträge der Mitglieder sowie an die ständige Pflege des eigenen Gartens erinnern.
     
  ...aus Erinnerungen ehemaliger sowie inzwischen verstorbener Gartenfreunde sowie des damals auf der Hoferstraße wohnenden Architekten des Vereinsheimes
Klaus Hoffmann...
 
  Stand 31. Oktober 2017
 
Interessenten für die vollständig aktualisierte Chronik wenden sich bitte an den Vorstand der Gartenanlage.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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